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Templin präsentiert aktuellen Fortschritt der kommunalen Wärmeplanung

Am 12.08.2024 wurden im Templiner Rathaus auf einer Informationsveranstaltung vor interessierten Stadtverordneten und Ortsvorstehern die Zwischenergebnisse der kommunalen Wärmeplanung seitens der Projektleitung des TÜV Rheinland, Herrn Dr. Florian Nigbur und Helmut Adler, präsentiert. Herr Bürgermeister Tabbert wies im Rahmen der Veranstaltung auf die Komplexität und Herausforderung der kommunalen Wärmeplanung in Templin begründet auf den strukturellen Charakteristika der Kernstadt wie auch den individuellen versorgungsaffinen Anforderungen der angebundenen Gemeinden hin. Dies war auch eine Motivation, die kommunale Wärmeplanung frühzeitig einzuleiten, um der Bürgerschaft eine ökologisch und ökonomisch fundierte Entscheidungshilfe bezüglich möglicher Investitionen in die zukünftige Wärmeversorgung an die Hand zu geben. Die Durchführung der Wärmeplanung in Templin übernimmt TÜV Rheinland Consulting mit seinem Partner, dem Freiburger Start-up greenventory, in enger Abstimmung mit der Stadt und ihren Akteuren.

Zu Beginn der Wärmeplanung erfolgte die Analyse des Status-quo der Wärmeversorgung und Netzinfrastruktur in Templin sowie der Potenziale hinsichtlich der Erzeugung erneuerbarer Wärme und Strom. Anschließend wird die Entwicklung von Zielszenarien sowie der Strategie und einem Maßnahmenkatalog zum Aufzeigen des Pfades hin zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung erfolgen. Für die Analysen wurde ein digitaler Zwilling der Stadt Templin aufgebaut. Bei diesem handelt es sich um ein digitales Abbild der Stadt. Dieses Computermodell enthält eine Vielzahl an Daten aus unterschiedlichsten Quellen, die in den ersten zwei Monaten der Wärmeplanung erhoben wurden, wie zum Beispiel die Verläufe der Netze, die Erdgasverbräuche, der Gebäudebestand und die vorhandenen Wärmeerzeugungsanlagen. Mit Hilfe des digitalen Zwillings wurden die Energiebedarfe, die Treibhausgasemissionen und die vorhandene Infrastruktur quantitativ und kartographisch erfasst und dargestellt.  

Anschließend erfolgte die Potenzialanalyse. Hierbei wurden mit dem digitalen Zwilling erneuerbare Wärmeerzeugungs- und Stromerzeugungspotenziale sowie Sanierungspotenziale ermittelt. Die größten Wärmeerzeugungspotenziale sind im Bereich der Solar- und Geothermie vorhanden. Charakteristisch für Templin sind die ebenfalls großen Potenziale zur Nutzung von Seewärme, die über Großwärmepumpen gewonnen und über Wärmenetze verteilt werden kann. Die größten Potenziale zur Stromerzeugung liegen im Bereich der Photovoltaik, wobei insbesondere der Dachflächen-Photovoltaik eine große Bedeutung zukommen kann, da hierfür keine zusätzlichen Flächen verwendet werden müssen. Ermittelt wurden technische Potenziale, auf deren Basis eine Umsetzung an geeigneten Stellen diskutiert werden kann. Bilanziell können die Potenziale den Bedarf der Wärme in Templin decken. Durch Sanierung von Bestandsgebäuden – etwa 68 % der Gebäude in Templin wurden vor 1979 erbaut – besteht ein Potenzial zur Einsparung von Nutzwärme, auch wenn insbesondere in den 90er-Jahren sowie Anfang des Jahrtausends bereits umfangreiche Sanierungsmaßnahmen umgesetzt worden sind.

Nach Abschluss der Bestands- sowie der Potenzialanalyse erfolgt die Entwicklung eines Zielszenarios sowie einer Strategie zur Erreichung der klimaneutralen Wärmeversorgung bis 2045, die durch konkrete Maßnahmenvorschläge ergänzt wird. Als Ergebnis wird auch eine Einteilung von Templin in Teilgebiete erwartet, die für unterschiedliche Wärmeversorgungslösungen hohe Eignungen aufweisen. Das bedeutet zum Beispiel, dass sich ein Teilgebiet eher für die Wärmeversorgung mit dezentralen Wärmeerzeugungsquellen eignet, während ein anderes Teilgebiet eine hohe Eignung für ein noch zu errichtendes Wärmenetz aufweisen kann. Im September wird bereits die Veröffentlichung eines Zwischenberichtes im Internet erfolgen, der die bisherigen Ergebnisse der Wärmeplanung enthält.

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