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Klein Kleckersdorf

Hinter der Ziegeleibrücke beginnt Kleckersdorf. Ursprünglich hieß das Gebiet “Am Bullenberg” und “Hindenburg-Siedlung” – wegen der Nähe zum Dorf Hindenburg. Aber der Templiner Volksmund nannte die Siedlung kurzerhand „Klein Kleckersdorf” oder “Kleckersdorf“ – vermutlich wegen der kleinen Häuser und weil das Viertel nach und nach erschlossen wurde.

Kleckersdorf entstand nach dem Ersten Weltkrieg und wurde zunächst das Zuhause vieler Eisenbahnangestellter. Die Häuser waren klein, grau verputzt und einfach. Es befanden sich zwei Zimmer, eine Küche und eine Speisekammer im Untergeschoss. Eine steile Treppe führte hinauf in ein Zimmer und in eine Kammer. Es gab nur einen Ofen. Später durfte im Dachgeschoss noch ein eiserner Ofen aufgestellt werden. Jedes Doppelhaus teilte sich eine Wasserpumpe auf dem Hof. Die Trockentoiletten (auch Plumpsklos genannt) waren außerhalb des Hauses. 

Die Bauweise mit den kleinen Fenstern soll Erwin Schoeps aus Bad Schandau mitgebracht haben, der nach Templin zugezogen und auch Bauherr gewesen ist. Später wurde die zweistöckige Bauweise möglich. 1922 erfolgte der nächste Bauabschnitt mit fünf Fachwerkhäusern. 

Ursprünglich sollte Kleckersdorf eine Vorzeige-Vorstadt werden, da die Lage am Bahnhof und am Kanal für industrielle Betriebe bestens geeignet war. Viele Firmen wurden hier ansässig: Ein Viehhandel, ein Zementwarenhandel, eine Fleischerei, eine Molkerei und nah dran: das Sägewerk, das bis Ende des Zweiten Weltkrieges einen eigenen Hafen zum Flößen besaß und zu DDR-Zeiten am Bahnhof sogar ein eigenes Anschlussgleis. Heute ist Kleckersdorf ein attraktives Wohnviertel mit schön verputzten Häusern – naturnah und doch direkt in der Nähe des Bahnhofs mit Anschluss nach Berlin.

Klein Kleckersdorf

Quelle: Templiner Kurstadtjournal
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