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Kulturwald
(Monokultur)

Familienpfad

Der Bürgergarten sah nicht immer so aus, wie ihr ihn jetzt sehen könnt. Früher gab es viel mehr Waldfläche, die sich im Laufe der Zeit verkleinerte, da sie stellenweise zum Park umgestaltet wurde. Der Mensch griff also in den Wald ein und nutzte ihn, was ihn zum Kulturwald machte.

Holz wurde vielfältig genutzt (z.B. Baumaterial, Brennholz, Papier…) und zudem diente der Wald des  Bürgergartens der Erholung. Zu diesem Zweck wurden unter anderem flächig Kiefern angepflanzt. Ein Teil des Waldes stellte sich somit als Kiefernmonokultur dar, also einem Forst, der nur aus Kiefern besteht, welche alle im gleichen Alter angepflanzt wurden und dadurch als einschichtiger Forst gelten.

 

Dieses Bild eines Kiefernwaldes ist euch bestimmt durch eigenes Erleben bekannt. Noch heute gibt es die alten Kiefern, welche aus dieser Zeit stammen. Beim Blick durch das Guckfenster habt ihr sie bestimmt entdeckt.

 

Wäre es bei der Kiefernmonokultur geblieben, hätten sich viele negative Folgen für den Wald, den Boden, Pilze, Insektenwelt und andere Tiere ergeben. Häufig stehen die Bäume in Monokulturen so dicht nebeneinander, dass deren Kronen wie ein Dach Licht und Wasser abschirmen, wodurch diese nicht zum Boden gelangen können. Das behindert das Wachstum kleiner Bäume und es bleibt bei nur einer ausgeprägten Baumschicht.

 

Aus dieser Schicht fallen die nicht mehr benötigten Nadeln zu Boden und wirken versauernd. Der natürliche Kreislauf von Zersetzung abgestorbener Naturmaterialien ist durch die Versauerung des Oberbodens und die geringere Anzahl von zersetzenden Insekten gestört.

 

Außerdem sind Monokulturen leichter anfällig für Hitze und Stürme. Ihr habt bestimmt im Fernsehen mitbekommen, dass in den letzten Jahren nach Dürrezeiten große Forstflächen in Deutschland, insbesondere Monokulturen, durch Schädlinge wie den Borkenkäfer zum Absterben gebracht wurden. Dieses Vergehen wurde durch die einfältige Struktur der Forsten begünstigt.

 

Verschärft wird das Problem durch das flächige Abhauen aller vorhandenen Bäume, den sogenannten Kahlschlag. Der Wald wird zum Acker, ein Zustand, den der Wald nicht kennt. Folglich stehen Jungpflanzen ungeschützt vor Witterung auf der Freifläche und konkurrieren mit neu entstandenen Bodenpflanzen (z.B. Brombeeren, Gras,…). Der Neustart des Waldes wird erschwert.

 

Zum Glück ist dies im Bürgergarten nicht passiert und es konnten sich unter dem Dach der alten Bäume viele verschiedene Baumarten einfinden. Viel Aufwand und daraus entstehende Kosten mussten nicht geleistet werden. (vgl. Hierdeis, C. 2021: mündlich; vgl. Rittershofer 1994: 245)


Guckt mal, wie viele Baumarten ihr entdeckt!

 

Ihr werdet durch den Text oder die Audiospur auf die Merkmale sowie Vor- und Nachteile einer solchen Bewirtschaftungsform hingewiesen. Um aufzeigen zu können, dass diese Bewirtschaftung der Vergangenheit angehört, möchten wir euch bitten, einmal in eurem Umfeld zu zählen, wie viele verschiedene Baumarten ihr erkennen könnt. Es ist dabei nicht wichtig, wie viele Baumarten namentlich benannt werden
können, die Verschiedenheit spielt die entscheidende Rolle. Im Jutebeutel, welcher gegen ein Pfand in der Naturparkverwaltung abgeholt werden kann, befinden sich Stifte und Papier. Es genügt, wenn Strichlisten geführt werden, um die Zählungen festzuhalten.

 

Im Anschluss könnt ihr eure Ergebnisse vergleichen und euch vielleicht sogar gegenseitig helfen. Somit schafft euer Ergebnis ein Bewusstsein dafür, wie vielfältig ein Wald nahe seiner natürlichen Entwicklung aussieht und wie gegensätzlich dies zu der einfältigen Bewirtschaftungsweise in einer Monokultur ist.

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