Zuletzt hinzugefügt

Es befindet sich noch keine Aktivität in deiner Wishlist

Zum Merkzettel

Titelverleihung und Kürung der Waldfee

Auszeichnung als "Waldhauptstadt 2024"

Templin ist PEFC-Waldhauptstadt-2024 – Festakt im MKC

Engagierte nachhaltige Forstbewirtschaftung prämiert

Nicht nur mit dem Titel Thermalsoleheilbad darf sich die „Perle der Uckermark“ schmücken. Ein Jahr lang wird Templin nun zusätzlich den Titel „PEFC-Waldhauptstadt 2024“ tragen. Diesen Titel erhalten Städte und Gemeinden, die sich in besonderer Form für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung engagieren sowie auf eine langjährige Bewirtschaftung ihrer Wälder nach den PEFC-Standards zurückblicken können.  Templin ist die zehnte „PEFC-Waldhauptstadt“, die ausgezeichnet wurde und dies am  „Internationalen Tag des Waldes“, der jährlich am 21. März begangen wird und 1971 von der FAO ins Leben gerufen wurde. Anlass war damals die globale Vernichtung von Wäldern. Im Jahr 2012 erklärte die Generalversammlung der Vereinten Nationen den 21. März zum Internationalen Tag der Wälder.

Festakt mit vielen Gästen

Mit einem Festakt vor etwa 100 geladenen Gästen aus Politik, Forstwirtschaft Holzindustrie und Verbänden hat die Stadt Templin im Multikulturellen Centrum den Auftakt für viele Veranstaltungen rund um das Thema Stadtwald und nachhaltige Forstbewirtschaftung aus Anlass der Auszeichnung als „Waldhauptstadt 2024“ gestartet. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung mit einem kurzweiligen Programm des Preußischen Kammerorchesters. Die Organisatoren der Stadt hatten bei der Vorbereitung wirklich alle Register gezogen. So war die Bühne geschmückt mit allerlei Forstpflanzen und -Bäumen. Vogelgezwitscher sorgte zusätzlich dafür, dass sich die Gäste wie im Wald fühlten.

Ernennungsurkunde übergeben

Die Ernennungsurkunde zur „Waldhauptstadt 2024“ überreichte der Bundesvorsitzende des PEFC Deutschland e.V. Peter Gaffert an Bürgermeister Detlef Tabbert. Es sei bemerkenswert, wie sich die Bürger Templins mit ihren Stadtforst identifizieren. Templin sei ein Musterbeispiel dafür, wie Bürger über Jahrhunderte sehr sorgsam und pfleglich mit ihrem Wald umgehen, betonte er. Bei der Wahl zur „Waldhauptstadt“, habe Templin fast alle Voraussetzungen erfüllt, nur eigentlich die allerwichtigste nicht. Templin sei nicht langjähriges Mitglied des Zertifizierungsvereins PEFC. Und dennoch habe die Mehrheit des Zertifizierungsrates für die Auszeichnung Templins gestimmt.  Neben der nachhaltigen Forstbewirtschaftung sei das Schulwaldprojekt beispielgebend, unterstrichen sowohl Peter Gaffert als auch Dr. Kenneth Anders vom Büro für Landschaftskommunikation, der als Festredner die guten Entscheidungen der Stadtverordneten hervorhob, nach 1990 die Regie über den Stadtwald wieder selbst übernehmen zu wollen.

Engagement der Stadtförster gelobt

Er stellte insbesondere das Engagement der Templiner  Stadtförster beim Waldumbau von den Kiefern-Monokulturen zu einem gestuften, nachhaltigen Mischwald hervor. Dies fand auch besondere Anerkennung bei Anja Boudon, Staatssekretärin im Ministerium für Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg. Sie habe sich selbst vom großflächigen Waldumbau in Templin und der Qualität der gesunden Mischwälder überzeugen können, betonte sie. Sehr angetan war sie vom Vorgehen der Templiner  Stadtförster, die Waldverjüngung auf natürlichem Wege zu gestalten. Templin habe hier wirklich in den letzten 30 Jahren eine Pionierrolle eingenommen, die sich nun auszahle, insbesondere, um die Auswirkungen des Klimawandels zu mindern.

Botschaften in die Bundeshauptstadt

Der Vorsitzende der Templiner Stadtverordnetenversammlung Franz-Christoph Michel hatte zuvor zwei Botschaften aus der „Waldhauptstadt-2024“ an die Bundeshauptstadt gesendet. Er warnte vor einem derzeit diskutierten Nutzungsverzicht für Eichen und Buchen. Dies würde für die Sägewerke in der Region das Aus bedeuten und dem Klimaschutz nicht förderlich sein. Und in der zweiten Botschaft warnte er vor Bürokratie und neuen Gesetzen, die die langjährigen Erfahrungen der Förster in der nachhaltigen Waldwirtschaft infrage stellen würden.

Staffelstab  übergeben

Der Bürgermeister der Stadt  Schwarzenbach am Wald, Reiner Feulner, übergab den Staffelstab an Bürgermeister Detlef Tabbert. Die Stadt Schwarzenbach am Wald hatte zwei Jahre lang den Titel Waldhauptstadt inne. Für die Stadt hatte dies viele sehr positive Impulse gebracht, sagt er. Stunden vor der Festveranstaltung hatte Bürgermeister Detlev Tabbert gemeinsam mit Waldfee Lisa Benzmann und Markus Nengel von der Tourismus-Marketing Templin GmbH die Fahne der PEFC Waldhauptstadt-2024 vor dem Historischen Rathaus gehisst. Danach überzeugten sich Gäste aus Politik und Wirtschaft, Mitglieder des Templiner Kunstvereins, Kommunalpolitiker, Waldarbeiter, und Bewohner der Stephans-Stiftung vom Fortgang des Waldumbaus in einem Teil des Templiner Stadtforstes. Stadtförster Christian Hierdeis hatte dazu die Gäste zu einem etwa 50 Jahre alten Fichtenbestand geführt. Diese Baumart habe erheblich mit dem Klimawandel zu kämpfen, berichtete er aus eigener Erfahrung. Deshalb wurde die im Unterbau aufkommende Naturverjüngung in einer Pflanzenaktion mit trockenresistenten Weißtannen-Setzlingen ergänzt. Dazu wurden neben den 500 Weißtannen,  etwa 200 junge Vogelkirschen gesetzt. So würden Stück für Stück die Templiner Forste  zu Klima angepassten Wäldern umfunktioniert. Vielfalt sei das eigentliche Zauberwort, betonte Christian Hierdeis. Davon konnten sich auch Vertreter von Politik, Wirtschaft und Kultur bei einer Forstexkursion überzeugen.

Ausblick auf Veranstaltungen

Über den Festakt am 21. März hinaus feiert Templin mit zahlreichen weiteren Terminen die Ernennung zur 10. PEFC-Waldhauptstadt. Henning Storch und drei weitere Musiker improvisieren und spielen Klassiker auf Alp- und Flügelhörnern sowie französischen Parforcehörnern in einem Waldkonzert am 16. Juni in Gandenitz. Zwei öffentliche Exkursionen am 2. Juli, unter forstlicher Anleitung von Förster Joachim Lange (Projektleiter Schulwald) und Förster Jürgen Schuppelius (Betriebsleitung / Revier Buchheide), widmen sich dem „Wald im Klimawandel“ und der „Waldbestattung im Templiner Stadtwald“; sie richten sich an alle Interessierten.

Waldfest im Bürgergarten

Beim Waldfest im Bürgergarten am 7. September präsentieren sich die Werbegemeinschaft Templin, Vertreter der Holzindustrie sowie zahlreiche Vereine und Stiftungen rund um das Thema Wald. Das bunte Rahmenprogramm bietet allen Besuchern auch Kulinarisches aus der Wildküche sowie passende musikalische Begleitung durch Alp- und Jagdhornbläser. Das ganze Jahr über wird es weitere Pflanzaktionen geben. Starkes Interesse hieran haben bereits u.a. ortsansässige Firmen (wie die Woba Templin, HörWerker Deistler) sowie Schulklassen und die Bundeswehr angemeldet. „Über die Ernennung Templins zur PEFC-Waldhauptstadt freut sich die gesamte Stadt“, versichert Bürgermeister Tabbert. Zahlreiche Geschäfte, der Kunstverein und auch Schulen würden ihren Beitrag in Form von Wald-Schaufenstern, einer Ausstellung und kreativen Aktionen zum Feierjahr beisteuern.

Nach oben scrollen