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Zivilisationsbruch und Neuanfang

 Die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts

Wie überall im Land übernimmt 1933 auch in Templin die NSDAP die Macht und schaltet das gesamte gesellschaftliche Leben gleich. Widerstand gibt es in der Stadt nicht. Zunächst scheint so etwas wie Normalität einzukehren: Templin wird weiter ausgebaut, der Tourismus gedeiht und der Sparverkehr erlebt einen Aufschwung. Aber der Zivilisationsbruch ist auch im beschaulichen Erholungsort Templin längst vollzogen – 1938 wird eine Synagoge in Brand gesetzt und im nur 30  km entfernten Ravensbrück beginnt der Bau des größten Frauen-Konzentrationslagers auf deutschem Boden.

1939 bis 1945

Am 1. September 1939 entfesselt Deutschland den Zweiten Weltkrieg. In Europa wird er am 8. Mai 1945 mit der Befreiung von den Nationalsozialisten enden. Bis dahin erfahren die Einwohner Templins ähnliche Entbehrungen wie schon im vorangegangenen Krieg. Am 6. März bombardieren anglo-amerikanische Flugzeuge Templin. 60 % der Innenstadt werden zerstört – auch das Krankenhaus, das deutlich als solches gekennzeichnet ist. 315 Menschen sterben bei dem Angriff. Am 28. und 29. April 1945 besetzt die Rote Armee die Stadt. In den letzten Kämpfen werden noch einmal 234 Häuser und alle Brücken vernichtet.

1945 bis 1946

Kontrolliert von der sowjetischen Besatzungsmacht beginnt in Templin die Neuordnung und der Wiederaufbau auf allen gesellschaftlichen Ebenen. Wegen der vielen Flüchtlinge ist die Einwohnerzahl von 8.000 auf 11.500 angewachsen. Die Wohnungsnot gehört zu den drängendsten Problemen, ebenso die Nahrungsmittelknappheit. Um die vielen Frauen zu entlasten, die den Wiederaufbau schultern, eröffnet der erste Kindergarten im Juli 1945 und im Oktober wird der Schulbetrieb wieder aufgenommen. Ein Behelfskrankenhaus wird eingerichtet. Im Rathaus eröffnet eine Volksbibliothek und es gibt Kinovorstellungen. 1946 wird das erste Stadtparlament gewählt.

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